Sprachebenen
1. Phonetisch-phonologische Sprachebene
- Begriffe, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Lispeln, Stammeln, Dyslalie, Sigmatismus, Schetismus, Chitismus, Kappazismus …, kinästhetische und phonematische Differenzierungsschwächen
- phonetische Störung: Fehlbildung eines oder mehrerer Laute
- phonologische Störung: die Laute können isoliert gebildet werden, er erfolgt jedoch die Ersetzung und/oder die Auslassung der Laute
- Lautfehlbildungen durch Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
- unsichere phonematische Differenzierung von ähnlich klingenden Lauten wie /m/ - /n/, /u/ - /o/, /e/ - /i/, /t/ - /d/, /p/ - /b/ oder /k/ - /g/
2. Morphologisch-syntaktische Sprachebene
- Begriffe, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Dysgrammatismus, ungenügend entwickelte Erzählfähigkeit, Satzbildungsschwierigkeiten
- nicht altersentsprechend entwickelte Fähigkeit, sich zusammenhängend sprachlich zu äußern (Erzählfähigkeit), Umstellungen der Wortfolge, wiederkehrende Satzanfänge
- eingeschränkte auditive Merkfähigkeit (Arbeitsgedächtnis als Voraussetzung für Grammatikerwerb)
- Sprechen in korrekt flektierten, syntaktisch geordneten Sätzen fällt schwer
3. Lexikalisch-semantische Sprachebene
- Begriffe, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Wortfindungsstörungen, kein altersgerechter aktiver und/oder passiver Wortschatz, eingeschränktes Sprach- und Instruktionsverständnis
- abstrakte Begriffe werden langsam erworben, nicht sicher verstanden und kaum verwendet
- Schwierigkeiten, bereits bekannte Wörter abzurufen, häufige Verwendung von Pausenfüllern („ähm“, „wie noch mal?“…)
- reduzierte Menge an verstandenen aber nicht selbst gebrauchten Wörtern
- Unterscheidung von Wortbedeutung (Semantik) und Wortform (Lexik)
- nicht ausreichende Wortanzahl, Schwierigkeiten, etwas treffend zu benennen
4. Pragmatisch-kommunikative Sprachebene
- Begriffe/Sprachstörungen, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Poltern (schnelle, überstürzte Sprechweise), Stottern (mehrfaches Wiederholen von Lauten, Silben, Wörtern oder Satzteilen), Mutismus (freiwilliges Schweigen bei vorhandener Sprechfähigkeit in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen), Stimmklangstörungen (Heiserkeit, Stimmlippenknötchen), Rhinophonie (nasaler Stimmklang, Näseln)
- auffälliges Atmen beim Sprechablauf
- häufig fehlender Blickkontakt
- fehlende natürliche Akzentuierung, Dynamik und Betonung
- mangelndes Bewusstsein für Gesprächsregeln (z.B. sprunghafte Themenwechsel, fehlendes Hineinversetzen in Kommunikationspartner)